Nachruf Zum Tod von René Eichstädter

Das Institut für Umweltphysik (IUP) trauert um seinen langjährigen, verdienten Mitarbeiter René Eichstädter (15.09.1962 - 08.11.2025). Er war nicht nur ein überaus geschätzter Kollege, sondern für viele auch ein Freund, von dem wir traurig Abschied nehmen.

Eine schwere Krankheit hat René viel zu früh aus dem aktiven Leben und der engagierten Arbeit an unserem Institut gerissen. Obwohl bereits erkrankt konnte er im Sommer noch mit uns das 50-jährige Institutsjubiläum feiern, doch leider wurde die damalige Hoffnung auf baldige Genesung und Rückkehr zur Arbeit nicht erfüllt. René hat als technischer Mitarbeiter des Instituts über drei Jahrzehnte lang verschiedene Labore und Massenspektrometer der Umweltphysik betreut. Nach seiner Ausbildung war er zunächst im Radiokohlenstofflabor der Umweltphysik bei Bernd Kromer als Laborant tätig.

Portrait Bild des Mitarbeietrs René Eichstädter

Ab 1992 hat er in der Arbeitsgruppe von Augusto Mangini als Techniker und Laborant gearbeitet. Er hatte damit auch sein Steckenpferd gefunden, die Th-U Datierung. Die Einführung der Thermionen-Massenspektrometrie am Institut unter der Ägide von Augusto Mangini hat René technisch eng begleitet und auch das zugehörige nasschemische Labor organisiert. Zwanzig Jahre später wurde mit der Berufung von Norbert Frank das Labor modernisiert und mit der nächsten Generation Massenspektrometer (Multikollektor induktiv gekoppeltes Plasma Massenspektrometer) ausgestattet. Auch hier hat sich René rasch und tief eingearbeitet und maßgeblich die technische Betreuung übernommen. 

In der ganzen Zeit war er war ein verlässlicher Mitarbeiter für die jeweiligen Arbeitsgruppen, der das Th-U Labor mit Sorgfalt und Umsicht geführt und maßgeblich zu dessen Produktivität und Qualität beigetragen hat. René hat sehr viele der über 13.000 Th-U Proben gemessen und damit Unschätzbares zur Forschung am IUP beigetragen. Mit seinem fundierten Wissen über Massenspektrometrie und seinem zugänglichen Wesen war er ein stets geschätzter Ansprechpartner für viele Generationen von Studierenden und Doktorierenden. René war immer hilfsbereit. Er konnte, wenn er es für geboten hielt, aber auch streng werden, insbesondere mit den Nutzern des Labors und des Massenspektrometers. Man konnte viel von ihm lernen, wenn man seine direkte Art akzeptierte.

Bei Gruppenausflügen war René immer gerne dabei, denn er liebte es draußen, in der Natur, an der frischen Luft zu sein, zu wandern und zu reisen. Die asphaltierten Wege waren nicht seine. Im Gelände war er geübt und so meist der Erste am Ziel.Seine gute Konstitution und sein handwerkliches Geschick waren auch sehr oft auf Expeditionen gefragt – bei Eisprobennahmen in der Antarktis mit Dietmar Wagenbach oder beim Arbeiten auf seegängigen Exkursionen z.B. mit dem Forschungsschiff Meteor. Er unterstützte Doktoranden beim Bohren von Korallenkernen am Roten Meer und beim Beproben von unzähligen Stalagmiten in diversen Höhlen vom Oman bis ins Sauerland. Auch die terrigenen Karbonate aus Namibia und Andalusien wären ohne Renés Einsatz im Gelände nicht untersucht worden. Bei der Feldarbeit war er in seinem Element.

Auch wenn René nicht mehr unter uns ist, werden wir die Erinnerungen an ihn in unseren Herzen tragen. Er hat das Institut für Umweltphysik und viele Generationen von Studierenden seit mehr als 3 Jahrzehnten täglich mit viel Wissen und Engagement unterstützt und das Team geprägt. Er wird uns fehlen! 

Trauergesteck